„Aber BeaBu, es ist doch erst (!) Mittwoch, bis Samstag hast du noch viel Zeit, deinen neuen Beitrag zu schreiben!“ Ja, es ist Mittwoch und ich kriege die Krise. Bis auf die nächste tolle Überschrift bekomme ich nicht ein Wort zu Papier bzw. runtergetippt. Das Thema ist so toll, aber irgendwie finde ich nicht den Einstieg. „Seitdem ich den Blog gestartet habe, bekommen meine Beiträge ein Eigenleben! Sie sind und bleiben zwar meine eigenen Geschichten, aber dafür, dass ich genau für so einen Fall mindestens zehn Beiträge in petto haben wollte, um eben im Falle einer ,Schreibblockade‘ oder ,kreativen Pause‘ nicht in die Bredouille zu kommen, am Samstag mit leeren Händen bzw. leerem Blogeintrag dazustehen, habe ich mir verdammt wenig Gedanken gemacht, in welcher Reihenfolge ich sie posten soll!“ Und jetzt stelle ich auch noch fest, dass ich für mich so einen Anspruch entwickelt habe, dass ich sogar meine fertigen Beiträge komplett neu überarbeiten muss. Nichts erscheint mir mehr würdig genug, einfach veröffentlicht zu werden!
Ursprünglich wollte ich nicht starten, bis ich zehn fertige Beiträge vorrätig habe und 10 als Skizze in der Hinterhand. Jetzt habe ich mittlerweile bereits 3 von den 10 veröffentlicht, 4 neu geschrieben und 12 als grobe Skizze, und der passende für kommenden Samstag ist immer noch nicht dabei. „Der Fokus sollte doch auch nicht zu stark auf meinem Leben als junge Rheumatikerin liegen. Das war doch nur als ,Nebeneffekt‘ gedacht! Und wenn ich jetzt aber diese Geschichte nehme, liegt der Fokus wieder darauf. Und wenn ich aber dieses Thema nehme, bin ich wieder in einer OP. Und wenn ich aber diese Erzählung aufschreibe, komm ich mir langsam selber lächerlich vor.“ Ich schnaube auf: „Es entwickelt sich im Moment nach dem Motto: ich laufe, laufe, laufe! Ich werde operiert, operiert, operiert! Oh, und hier laufe ich wieder und oh, hier werde ich wieder operiert!“ Ich rolle innerlich genervt mit den Augen: „Ja, wir haben es kapiert: BeaBu wurde viel operiert und BeaBu hat Probleme beim Laufen!“ Das ist aber bei weitem nicht alles, was mein Leben ausmacht, nur zeigt sich das sehr bedingt in den bereits geschriebenen, aber noch nicht veröffentlichten Beiträgen.
Etwas anderes soll her: Meine Reisen, meine Uni, meine Partys, etc. pp. Aber was davon zuerst?
Am Anfang war das Ei! Oder doch das Huhn? Oder doch das Ei? So geht es, natürlich metaphorisch gesehen, gerade die ganze Zeit hin und her, aber nicht über den ersten Satz des neuen Beitrages hinaus. „Dann mach doch erstmal was ganz anderes, BeaBu, und erstelle zuerst eine ,über mich‘-Seite. Sowas hat schließlich jeder!“ Upps, ich dachte der ganze Blog ist eine narzisstische „über mich“-Seite, wozu dann noch eine extra Sparte? „Ja, aber deine Follower könnten in einer Art ,Klappentext‘ kompakt etwas über dich lernen. Schließlich kennen dich, BeaBu, die Leute nicht alle persönlich!“ Auch wieder wahr, nur hätte ich gerne, dass aus meinen Beiträgen ein komplexes, individuelles Bild bei jedem Follower über mich entsteht. Wie ein schönes, großes Mosaik! Zumindest für meine Follower, die mich nicht persönlich kennen und vielleicht sogar auch für die, die mich kennen.
Jetzt sitze ich da und grübel: neuer Beitrag oder „über mich“? Zugegeben, beides bereitet mir gerade ziemliches Kopfzerbrechen: Beim neuen Beitrag ist das Thema zwar supertoll, locker und leicht und mal was ganz anderes als meine ersten Veröffentlichungen, aber es schreibt sich nicht. Ich kenne das schon von manch anderen Skizzen, die verstauben dann irgendwann für eine ganze Weile als Dateileiche, jedenfalls bis mich dann wieder die Muse küsst.
Aber das Thema kann noch so toll sein, wenn ich keinen Einstieg finde… dann zieht es sich wie Kaugummi, ist nur anstrengend und das Ergebnis ist dann auch meistens Rotz! Aber wenn es fließt…dann schreibt es sich ratzfatz, macht super Spaß und das Ergebnis ist in der Regel top!
Und zur Sparte „über mich“: Das finde ich irgendwie doof. Immer wenn ich damit anfangen will, geht mir die ganze Zeit der Anfang von Interview mit einem Vampir (1994) durch den Kopf: „Wollen wir beginnen wie in David Copperfield? Ich wurde geboren, ich wuchs auf. Oder sollen wir beginnen, wie ich geboren wurde als Kind der Dunkelheit, wie ich es nenne!“ Dieses Vorgeplänkel kann doch niemanden wirklich interessieren?! Hach ja, ich und mein ganzes unnützes Filmwissen! Zugegeben, für den, der es noch nicht bemerkt hat, ich bin ein kleiner Filmjunkie! Ich liebe Filme, in allen möglichen Genres hab ich mindestens einen Lieblingsfilm und den kenn ich meistens auf Anhieb fast auswendig! (Wieso kann das nicht mit anderen Sachen auch so sein???) Deswegen wird es wahrscheinlich auch nie irgendwelche hochtrabenden philosophischen Zitate auf meiner Seite zu lesen geben wie: „Jeder lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt“ oder „sei selber die Veränderung…“ bla bla bla. Nicht, dass es nicht wirklich sinnvolle und wunderschöne Zitate gibt, jedoch bin ich sehr froh, dass ich für mich eine kreative Verwendung für all die angehäuften Filmzitate in meinem Kopf gefunden habe. Ich hatte mal eine Bekannte, die meinte nur: „Boah BeaBu, du kennst wirklich zu jeder Lebenssituation das passende Filmzitat!“ Sie war sichtlich beeindruckt, jedoch denke ich nicht, dass mich das gleich für das Guiness-Buch der Rekorde qualifiziert.
Jedenfalls glaube ich, ich werde mich zunächst gegen eine „über mich“-Seite entscheiden!
Die harten Fakten behalte ich erstmal für mich. Die kann man spätestens in meinem Buch lesen, wenn ich diese Dateileiche irgendwann reanimieren sollte!
Und was den Rest betrifft: den liest man zwischen den Zeilen jedes einzelnen Beitrages.
„BeaBu, heißt das, im Endeffekt veröffentlichst du jetzt einen Beitrag darüber, wie du einen Beitrag veröffentlichst???“ Sieht wohl so aus. Aber keine Sorge, sowas kann ich schließlich nur ein einziges Mal machen. Nächstes Mal gibt es wieder eine erlebte Story aus meinem Leben.
À bientôt
Eure BeaBu